Google Web Fonts Abmahnung vermeiden

Was sind Google Fonts?

In den Anfangszeiten des Internets war es nur begrenzt möglich, Schriftarten in eine Webseite zu integrieren, wodurch die Gestaltungsfreiheit und Individualität von Webentwicklern stark eingeschränkt war. Google hat sich dieser Herausforderung angenommen und 2010 Google Web Fonts ins Leben gerufen. Es handelt sich dabei um ein interaktives Verzeichnis mit über 1400 Schriftarten, die von Google kostenlos und lizenzfrei zur Verfügung gestellt werden. Es spielt dabei keine Rolle, ob Sie diese für Ihre Webseite, Ihren Blog oder Ihren Online-Shop nutzen wollen.

Wie können die Schriftarten von Google Fonts eingebunden werden?

Google bietet für die Webseiten-Einbindung einer Schriftart zwei Möglichkeiten:

Remote Einbindung

Der einfachste Weg, die Google Fonts auf einer Webseite einzubinden, ist, einen von Google bereitgestellten Code direkt auf Ihrer Webseite zu integrieren oder in Ihr jeweiliges Stylesheet einzufügen.

Aber aufgepasst! In der Remote-Einbindung wird Ihr ausgewählter Font beim Aufrufen Ihrer Webseite durch einen Benutzer über die Google-Server nachgeladen. Daraus folgt, dass die Daten des Nutzers an Google übertragen und gespeichert werden. Genau aus diesem Grund wurde nun auch gegen Google Fonts Klage erhoben. Ein Urteil des Landgerichts München I aus dem Monat Januar stellte daraufhin fest, dass diese Art der Nutzung gegen die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) verstößt.^[1][2]

Sie sollten die Remote Einbindung der Fonts aus diesem Grund unbedingt vermeiden! WVNDERLAB unterstützt Sie als Digitalagentur aus Hamburg gern bei der DSGVO-konformen Einbindung auf Ihrer Webseite.

Lokale Einbindung

Um Google Fonts DSGVO-konform zu nutzen, sollten Sie ausschließlich die lokale Einbindung der Schriftarten nutzen.

Der Google Fonts Download und die lokale Einbindung der Fonts sind etwas komplexer, da diese Art der Integrierung von Google nicht explizit unterstützt wird. Es bedarf daher einiger Fachkenntnisse, um alle wichtigen Schritte zu beachten. Nützlichen Informationen dazu finden Sie hier.

Damit Sie sich nicht erst einlesen müssen, helfen wir Ihnen gerne sowohl bei der lokalen Integrierung von Fonts als auch bei der Umstellung von remote zu lokal, sodass Sie einer Abmahnung wegen Google Fonts, deren Nutzung rechtlich zuwiderlaufend ist, entgehen können!

Sind Google Fonts lizenzfrei?

Ja, Google Web Fonts sind lizenzfrei und kostenlos nutzbar. Sie sollten jedoch unbedingt die lokale Integrierung verwenden, um Kosten aufgrund einer Abmahnung zu vermeiden.

Die Vor- und Nachteile von Google Fonts

Vorteile:

• Alle bei Google verzeichneten Schriftarten sind web-optimiert. Sie werden daher auf allen Endgeräten und in Apps angezeigt.
• Mit ein bisschen Fachkenntnis oder unserer Unterstützung können Sie alle Schriftarten lokal speichern und DSGVO-konform auf Ihrer Webseite einbinden.
• Google stellt alle Schriftarten kostenfrei für jeden Webauftritt und ohne weitere personenspezifische Anforderungen lizenzfrei zur Verfügung.
• durch die Große Auswahl an Schriftarten geben Sie Ihrer Webseite ein einzigartiges Webdesign

Nachteile: 

Durch eine Remote-Einbindung werden die Fonts durch Google nachgeladen und personenspezifische Daten so von Google gespeichert. Beim sogenannten Tracking können viele Benutzerdaten und Metadaten gesammelt werden, die dann zum Beispiel für personalisierte Werbung verwendet werden.

Dadurch kann Google den ungefähren Standort des Nutzers ermitteln, sowie ein digitaler Fingerabdruck erstellen.

Die Google Web Fonts Klage und der Verstoß gegen die DSGVO

Auf die Remote-Einbindung der Google Fonts haben sich in letzter Zeit einige juristische Scheinwerfer gerichtet.
Das Landgericht München I stellte in seinem Urteil im Januar 2022 fest, dass die Remote-Integrierung der Google Fonts gegen das allgemeine Persönlichkeitsrecht und damit gegen die DSGVO verstößt. Im gleichen Atemzug haben dann verschiedene Kanzleien, Firmen und Privatpersonen Webseitenbetreiber mit einer entsprechenden Einbindung abgemahnt.

Doch kein Grund zur Panik! 

Hier sind 3 Tipps, wie Sie Google Fonts DSGVO-konform einbinden können, um so Abmahnungen wegen Google Fonts zu vermeiden und unnötige Kosten aus dem Weg zu gehen:

• Überprüfen Sie, ob Sie Google Fonts remote oder lokal in Ihre Webseite eingebunden haben. Dafür können im Font-Scanner ihre Webseite überprüfen.

•  Wenn Sie feststellen, dass Sie Google Fonts remote eingebunden haben, sollten Sie die Einbindung schnellstmöglich auf eine lokale Integrierung umstellen. Hierbei helfen wir Ihnen gerne! Wenn Sie Google Fonts bereits lokal verwenden, müssen Sie sich diesbezüglich keine weiteren Gedanken machen.

• Falls Sie Zweifel haben, ob die Einbindung der Fonts auf Ihrer Webseite lokal oder remote erfolgt, lassen Sie dies ganz einfach von uns checken und gegebenenfalls anpassen!

Fazit:

Google Font kann eine wirkliche Bereicherung für jeden Webauftritt sein. Da das Thema jedoch in letzter Zeit hohe Wellen geschlagen hat, ist es wichtig, einige Dinge bei der Verwendung zu beachten. Mit unseren Tipps können Sie dem Rummel entgehen und Ihre Webseite mit Google Fonts schöner gestalten, denn je.